Als Kinder noch vormittags zur Schule gingen und nachmittags zur freien Verfügung hatten war die Sache vermeintlich klar: Vormittags lernten sie die Dinge, die fürs Leben wichtig schienen, nachmittags tollten sie auf der Straße, machten Hausaufgaben, hatten sie Zeit für das Fußballspiel auf der Wiese, den Sportverein, die Tanz- oder die Klavierstunde; der Vormittag war staatlich organisiert, der Nachmittag der privaten Initiative überlassen.

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Allerdings: Die Tochter des Studienrates hatte größere Chancen, ein kostbares Instrument zu lernen als der Sohn des Schreiners, manche Eltern gingen mit ihren Kindern in Konzerte, ins Theater oder Museum. Kulturelle Bildung war sehr ungleich verteilt. Nach dem PISA-Schock sind seit der Jahrtausendwende immer mehr Ganztagsschulen entstanden, in denen die Kinder nun auch große Teile der Nachmittage verbringen. Besteht dadurch jetzt die Gefahr, dass musikalische und künstlerische Bildung der schulischen Leistungssteigerung zum Oper fällt oder gelingt es Ganztagsschulen neue Räume zu schaffen, in denen eine kulturelle Bildung für alle Schülerinnen und Schüler möglich ist? Mit dieser Fragestellung unternimmt der Film eine Expedition in vier unterschiedliche Ganztagsschulen, um Möglichkeiten, Grenzen und Visionen kultureller Bildung im schulischen Kontext ganz konkret aufzuzeigen.